Samstag, 16. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 6

Das Ziel ist in Sicht !!! Heute gehts heimwärts :)

Ich habe heute Nacht wunderbar geschlafen :) Liegt wohl daran das die Gaststätte unter dem Tower "Fliegerhorst" heißt ;) Den Horst ist mein Flugplatz-Spitzname ;) Doch wie jeden Morgen, das übliche Spiel mit dem früh wach werden... Naja, kann man nichts machen. Also Stand ich um 8:00 Uhr auf und packte schon mal grob meine sieben Sachen. Um 8:45 gab es dann ein wunderbares Frühstück, mit gerade frisch gebackenen, noch heißen Brötchen. Ich lies es mir schmecken. Nach dem Frühstück räumte ich mein Zimmer und ging wieder zu meinem Flugzeug, um es ein letztes mal zu beladen. Das ging inzwischen recht schnell. Ich hatte es jetzt ja inzwischen oft genug geübt ;)

Die Jugendgruppe aus Jena half mir dann mein Flugzeug zum Start zu bringen. Heute sollte es mal zur Abwechslung wieder ein Windenstart werden ;) Wir unterhielten uns noch eine ganze weile, da der blick in den Himmel noch keinen Streckenflug versprach. Am Himmel waren vereinzelt hohe Schichtwolken und sonst blau. Also keine Cumulus-Wolken... Ich freute mich eher weniger auf den Heimflug bei Blauthermik... Schließlich verzogen sich die Schichtwolken in südliche Richtung und die ersten Streckenpiloten starteten. Wie zu erwarten, mussten sie kämpften, um nicht gleich wieder landen zu müssen. Aber sie blieben oben. Nun entschloss auch ich mich dazu zu starten. 

Der Windenstart war echt flott. Oben angekommen, ging das Gekämpfe los... Ich suchte mir getrennt von den anderen Piloten einen Aufwind, da die anderen es noch nicht wirklich über 500m über Grund geschafft hatten. Ich fing an mich mit einem halben Meter hoch zu kämpfen. Der Bart wurde nach oben hin etwas kräftiger, und so stieg ich nun mit einem guten Meter pro Sekunde. Das bemerkten auch die anderen Piloten, und so bildetet sich schnell um mich herum eine Traube von 4 weiteren Flugzeugen. Als ich dann etwas Höhe gemacht hatte, flog ich los. Ins blaue ... 


Am Horizont waren Wolken zu erkennen, in Richtung Harz. Ich entschloss mich dafür, die nördliche Runde um Erfurt zu nehmen. Also ging es erst mal auf die Wolken im Harz zu. Ich orientierte an den topografischen Gegebenheiten am Boden. Ich überlegte immer: "Wo könnte sich ein Bart ablösen?". Ich suchte mir Seen, Hügelketten, Felder am Waldrand und so weiter. Natürlich immer mit etwas Versatz zum Wind. Das klappte an sich auch recht gut, was mich etwas verwundert hat, da ich zuvor noch nicht die größten Erfahrungen mit Blauthermik gemacht habe. Ich Kämpfte mich Stück für Stück vor. 


Schließlich erreichte ich bei Bad Frankenhausen endlich die ersten Wolkenfetzen. Meine Anspannung löste sich nun etwas. Ich flog etwas weiter in Richtung Harz um an die gut aussehenden Wolken heran zu kommen. Ab da lief es dann entspannter und ich konnte wieder von Wolke zu Wolke hüpfen und brauchte dabei nur wenige Kreise zu drehen. Das ganze ging dann bis ca. zum Flugplatz Aue gut. Danach sah ich schon wieder das mich eine große Strecke im blauen erwartete. Ich erarbeitete mir noch einmal die volle Höhe und glitt los. Dabei führte mich mein Weg über Göttingen, wo ich sogar das WG-Haus aus Tag 2 und 3 sehen konnte. 


Ich flog weiter, aber die Thermik lies sich nicht mehr so einfach finden. Ich verlor stetig an Höhe. Ich wählte Uslar als nächsten Flugplatz und sah, dass ich eine Endanflugshöhe von 250m plus hatte. Aus diesen 250m wurden schliesslich 200m, dann 150m... Als mein Endanflugsrechner mir dann ein Minus anzeigte, dachte ich mir nur: "Na toll!!!". Ich Flog weiter auf Uslar zu und meine Höhe war nicht mehr so berauschend, als ich eine Bewegung im Augenwinkel sah. Ein Bussard kreiste ca. 200m tiefer und etwa 300m entfernt neben mir. Das war mein Zeichen. Ich Flog dort hin und fand tatsächlich ein gutes Steigen vor :) ich kämpfte mich wieder hoch und nahm nun Höxter als nächsten Flugplatz. Bis kurz vor Höxter ging es dann wieder halbwegs gut. Doch danach wieder schlechter. Ich erkundigte mich bei Höxter, ob von dort ein Rückschlepp möglich sei. Dies wurde mir bejaht. Ich flog erst mal weiter, in der Hoffnung doch noch nach hause zu kommen. Auf dem halben Weg nach Blomberg funkte ich dort ebenfalls an, aber niemand antwortete. Da nun kein voran kommen mehr war und ich nicht auf meiner letzten Etappe noch auf einem Acker landen wollte, drehte ich um und meldete meinen Gegenanflug auf Höxter. 


Nach meiner Landung dort, wurde ich wunderbar empfangen und mein Flugzeug aus der Bahn gezogen. Danach ging ich hoch zum Tower um mich nach einer Schleppmöglichkeit zu erkundigen. Leider gab es keine Schleppflugzeuge am Platz. So rief ich dann einen Vereinskameraden an, der mir versicherte, um 19 Uhr mit der Schleppmaschine in Oerlinghausen zu starten. Die Zeit vertrieb ich mir, indem ich mit einigen Leuten vom Platz quatschte. Der "Fluglotse" auf dem Tower versprach mir den Platz auch nach 19:00 Uhr noch geöffnet zu halten, da der Platz normalerweise nur bis 19:00 Uhr geöffnet ist. Ein wirklich netter und lebensfreudiger Mensch :)

Als dann um 19:19 Uhr die Schleppmaschine im Funk zu hören war, war die Erleichterung groß !!!


Da ich die Landegebühr schon im voraus bezahlt hatte, ging das anhängen und fertig machen recht schnell. Der Schlepp nach hause war dann ganz entspannt und aufgrund der ruhigen Luft echt ein schöner Abschluss meiner so eindrucksvollen Tour durch Deutschland :)




Gegen 8 Uhr abends Landete ich wieder auf meinem Heimatflugplatz in Oerlinghausen. Dort wurde ich dann von einem Fluglehrer von mir empfangen, der mir dann auch beim Abrüsten half. Ich war total erschöpft als Das Flugzeug dann endlich gewaschen und im Anhänger verstaut war. Ich war froh meinen Wandersegelflug doch noch Fliegend beenden zu können :)


Das Fazit des Tages: Blauthermik ist nich ganz meins, aber machbar. 

Flug 1 von Jena nach Höxter:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1500212881

Flug 2 von Höxter nach Oerlinghausen:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1500360215


Also, bis dahin ;)
Grüße aus Oerlinghausen ;)


Donnerstag, 14. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 5

Endspurt !!! es geht wieder Richtung Heimat :) 

Heute morgen wie immer das übliche Spiel, ich bin wach und der Wecker schläft noch ;) Ich bin durch den leichten Regenschauer wach geworden, der uns um ca. 6:00 Uhr überfallen hat. Da lag ich also, im Bett eines Wohnwagens und dachte mir nur so: „Ja fliegen kannste heute knicken…“. Dem war aber nicht so. Der Regenschauer währte nicht lange. Zum Frühstück um 8:15 Uhr hatte sich der Regen verzogen und machte lockeren Wolkenfeldern platz. 

Um 9:00 Uhr war dann das Briefing. Die Wettervorhersagen vom DWD sagten nix gutes für den Tag voraus. Der Bericht sprach von schwacher Thermik die oft zerrissen sein sollte und am Nachmittag nur mässige Thermik. Mein Wetterdienst sagte mir was anderes. Meiner sagte mir, das es zwar etwas breit laufen würde, aber das es trotzdem gut fliegbar sein würde. Also hoffte ich aufs beste. 

Um 12:00 Uhr war die Optik am Horizont dann schon ganz angenehm und die Basis stieg auch weiter an. Die Flugzeuge wurden zum Start gebracht und die Piloten vor mir bereiteten  ich vor. Ein Eigenstarter machte das Versuchskaninchen und meldete nach wenigen Minuten 2m/s Steigen über dem nahe gelegenen Steinbruch. Jetzt wurden alle nervös :D 

Nachdem die drei Piloten vor mir raus geschleppt worden waren, war ich endlich an der Reihe. Das erste mal ein Schlepp hinter einer Wilga :) Ich war ja schon immer von diesem Flieger fasziniert. Der Schlepp war echt super !!! In 600m klinkte ich aus und suchte nun selbstständig nach Thermik. 


Ich arbeitet mich langsam nach oben. Die Steigwerte waren eigentlich ganz okay, 1-3m/s. Ich stieg bis unter die Basis und begann los zu fliegen. Ich hatte enormen Wind auf der Schnauze und so kam ich nur langsam voran. Ich kämpfte mich langsam um den Luftraum von Dresden, wobei ich immer auf mein Handy guckte um nicht den Luftraum zu verletzen. Ich wurde das erste Stück noch von den Güterslohern begleitet. 


Im weiteren Flugverlauf ging es dann etwas besser, zumal die dichten und breit gelaufenen Cumuluswolken nun etwas klarer wurden. Ich flog wie gewohnt von Flugplatz zu Flugplatz, um nicht eine Aussenlandung zu riskieren. Doch letztendlich musste ich dann von Sprossen abfliegen und den Sprung nach Jena wagen, obwohl es anfing blau zu werden. 

Kurz hinter Zeitz war dann der „Worst Case“ eingetreten. Ich verlor unglaublich schnell Höhe und fand keine Thermik mehr. Ich suchte mir schon mal einen Acker aus, da ich nun auch nicht mehr im Gleitbereich von Sprossen war. Dann erinnerte ich mich noch an einen Tipp von einem Fliegerkameraden. Ich sah einen Fluss, nach Norden hin Felder, nach Süden hin eine ca. 30m hohe Böschung zum Fluss runter. „Da muss doch was gehen!!!“, dachte ich mir nur und flog dort hin. Und wirklich, nach einigen Minuten hatte ich mich wieder frei gekämpft. Jetzt konnte es auf das letzte Stück nach Jena gehen. 

Ich flog ab da sehr vorsichtig um ja nicht wieder so viel höhe zu verlieren. Als ich schließlich 350m plus auf meinem Endanflugrechner stehen hatte flog ich gerade auf den Platz zu. Ich ließ mir über Funk Landeinformationen geben. Ich kam letztendlich mit 270m + 200m Sicherheit an. 


Nach meiner Landung wurde ich von dem dort ansässigen Fliegerclub empfangen. Ich bekam gesagt, wo ich mein Flugzeug abstellen könne. Danach half ich noch bei dem Fliegerclub mit, den Puchaz in seine Jaksidas zu packen ;) Anschließend wurde dann das Abendessen und ein Hotelzimmer im Flugplatzhotel organisiert :)


Fazit des Tages: Auch wenn das Wetter nicht so ganz Toll war, war es fliegbar. Ich bin heute 202km geflogen, aber aufgrund es starken Gegenwindes „nur“ mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 49km/h. Naja, Ankommen war ja auch das Ziel ;)

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1406620689

Morgen geht es dann auf die hoffentlich letzte Etappe nach Oerlinghausen :)
Bis dahin, Grüße aus Jena :)

Mittwoch, 13. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 4

Heute war das Wetter zum Fliegen grandios !!! Heute sollte es nach Nardt, hinter Dresden gehen.

Wie bereits an jedem Flugtag meiner Expedition, wachte ich wieder eine halbe Stunde vor meinem Wecker auf. Zum Frühstück gab es ein typisch spartanisches Studentenfrühstück und einen frisch gebrühten Kaffee ;) Jetzt konnte der Tag los gehen ;)

Um 10:30 Uhr holte mich mein Schlepppilot, dank der wunderbaren Organisation des in Heilbad Heiligenstadt ansässigen Vereins, an der WG ab. Die ganze Autofahrt zum Platz, wie sollte es auch anders sein, ging es nur ums Fliegen. Das steigerte meine Motivation noch mal enorm, den ich hatte Bock!!!

Mit den am Platz bereits anwesenden Vereinsmitgliedern schachtelten wir schnell die LS4 aus, was nur wenige Minuten in Anspruch nahm. Ich fing an mein Flugzeug zu beladen und ehe ich mich versah, stand auch schon die Schleppmaschine eine Eurostar EV97, am Start. Und schon ging es los ;)



Nach dem Start drehten wir rechts weg und flogen um den Platz. In 200m Höhe fingen wir an im Schlepp Thermik zu kreisen und waren so bei 5m/s Steigen recht schnell auf 600m. Ich klinkte aus, verabschiedete mich und begann weiter Thermik zu kreisen. Diesmal allein ;) Es dauerte nicht lange und ich flog los. Von Göttingen-Heilbad Heiligenstadt flog ich Richtung Osten auf Leipzig zu. Anfangs ging alles wunderbar und man konnte sogar ein paar Straßen fliegen. Doch kurz vor dem Luftraum Leipzig, musste ich mich entscheiden, wo ich lang fliegen würde. Ich entschied mich nördlich um Leipzig rum zu fliegen. Doch umso weiter ich nördlich war, sah ich das es dort anfing breit zu laufen. Also entschloss ich mich um und drehte auf den südlichen Kurs. Hier war das Problem aber das es anfing Blau zu werden. Dennoch blieb ich diesmal bei meiner Entscheidung die südliche Tour zu fliegen, da der Wetterdienst den Süden besser vorhergesagt hatte. 




Dennoch lies es sich recht gut fliegen. Die Bärte standen zwar teilweise weit auseinander, zogen dann aber mit 2-4m/s. So hangelte ich mich dann mit dem Wind im Rücken, immer weiter vor und ließ Leipzig links neben mir liegen. Um die Kontrollzone ging es noch recht gut, aber nach der Kontrollzone wurde es immer schlechter. Ich sank immer weiter und kämpfte mit 0,5m/s Bärten, die erst wieder weit oben besser wurden. Nichts desto trotz kam ich immer weiter voran. Als mir schliesslich der Endanflugrechner ein Plus auf Nardt zeigte, war die Erleichterung groß. Trotz dem blieb ich weiter auf Sicherheit, da es zwischen den Bärten auch mal gut in den Keller ging. Als ich dann 400m plus hatte, entspannte ich mich und genoss einfach nur noch die Aussicht. Ich sah die ganzen Tagebauten, die inzwischen zu Seen geflutet waren, aktive Tagebauten und auch die Lausitz Rennstrecke.



Die letzten 30km legte ich dann im Gleitflug zurück. Ich meldete mich in Nardt über Funk an und begann mit dem Landeanflug. Die Landung war aufgrund des freien Anfluges nicht schwer. Ich rollte links von der Graspiste ab, bevor ich um stehen gekommen war. Und da war ich dann auch schon. In Nardt, wo wir im Sommer unser Fliegerlager machen würden. Eine perfekte Gelegenheit sich den Platz schon mal an zu gucken.

Die Gütersloher, auch von unserem Platz in Oerlinghausen, machen hier immer ihr Frühlngslager und so wurde ich von vertrauten Gesichtern begrüßt. Schnell War die LS4 an ihren Abstellort gebracht und gewaschen. Nach der Landung der restlichen in Nardt gestarteten Piloten, wurde dann gemeinsam mit einem Bier angestossen. 

Schnell war für mich auch ein Nachtquartier organisiert. Einer aus dem Verein hier in Nardt hat mir für diese Nacht seinen Wohnwagen zur Verfügung gestellt :) Am Abend sind die Gütersloher und ich dann essen gefahren. Ein gemütlicher, guter Abend :)

Fazit des Tages: Heute ging es richtig gut :) Und das Ergebnis kann sich sehen lassen ;) 315km mit einem knapp 68km/h Schnitt ;)

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1335011494



Morgen geht es dann auf die erste Etappe wieder Richtung Heimat ;)
Bis dahin, Grüße aus Nardt ;)

Dienstag, 12. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 3

Heute Ruhetag...

Naja, wie schon im gestrigen Beitrag erwähnt, war heute das Wetter nicht gut genug um zu fliegen. Die Warmluft lag immer noch über Deutschland... Und heute gegen 16:00 Uhr zogen hier in Göttingen Gewitterzellen auf. Also heute war mal ein Tag, an dem nicht geflogen wurde und an dem ich mir mal Göttingen angeschaut habe.

Ich habe hervorragend auf dem Gästebett in der WG meines Kumpels geschlafen ;) Nach dem Aufstehen und dem Frühstück ging es dann zu Fuß in die Innenstadt von Göttingen. Das waren nur ca. 5 Minuten zu Fuß. Ich schlenderte durch die schöne Altstadt und besuchte einige Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Gänseliesel, einen Brunnen, der von den Doktoranden zum Abschluss ihrer Doktorarbeit geküsst wird. Eine lange Tradition ;)

Um 14:00 Uhr besuchte ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Vorlesung an einer Universität. Und zwar "Vergleichende Analyse politischer Systeme" :D. Ist zwar nicht ganz mein Fachbereich, den ich eventuell zu studieren gedenke, aber trotzdem eine neue und vor allem coole Erfahrung. Nach der Vorlesung liefen wir dann im langsam aufkommenden Sommerregen wieder nach Hause. 

Am späten Nachmittag beschäftigte ich mich dann allmählich wieder mit meinem weiteren fliegerischen Vorhaben. Ich schaute mir Wetterkarten für die nächsten Tage an und plante meine weitere Flugroute. 

Als es schließlich Abend wurde, gingen wir, also mein Kumpel und ich, einkaufen. Es sollte noch ein sehr entspannter Abend werden. Wir besorgen uns einen schönen Wein und dazu Ofenkäse mit Baguette. Um das ganze Ambiente jetzt noch perfekt werden zu lassen, setzten wir uns zu Speis und Trank auf das Dach der WG. Der Himmel hatte bereits wieder aufgeklart nach dem Gewitter und so genossen wir die Aussicht über Göttingen gemütlich in der langsam kommenden Abenddämmerung. Zur Krönung holte mein Kumpel noch seine Gitarre nach dem Essen und wir saßen im Halbdunkeln da oben über den Dächern von Göttingen und trillerten unsere Lieder. 


Heute war ein richtig schöner warmer Tag, wenn auch nicht zum Fliegen, so zeigte er doch, dass so langsam der Sommer naht ;)

Also morgen gehts weiter ;)
Bis dahin, Grüße aus Göttingen ;)

Montag, 11. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 2

Also Tag 2!!! 

Aslo heute gibt es nicht viel zu berichten... Wie der ein oder andere vielleicht schon einer der vielen Wetterkarten entnommen hat, war das Wetter zum Segelfliegen nicht ganz so gut. Eine Warmfront hat sich über Deutschland gelegt und hat somit die Bedingungen für die Thermik verschlechtert...

Also heute Morgen wurde ich wieder früher als der Wecker wach (wenn das mal so bei der Arbeit wäre :D) und habe direkt die Wetterkarten studiert. Leider war schnell zu erkennen das die Thermik heute sehr mager ausfallen würde und auch morgen, also am Dienstag, keine guten Bedingungen vorzufinden wären... Also entschloss ich mich meinen Aufenthaltsort zu verlegen um den flugfreien Tag (Dienstag) sinnvoll zu verbringen. Ich plante einen Flug von Chemnitz nach Göttingen-Heilbad Heiligenstadt um einen alten Freund zu besuchen. Aufgrund fehlender Thermik wurde die ganze Aktion mehr oder weniger ein Überführungsflug wenn man so will. 




Ich stieg um 10:00 Uhr wie verabredet den Turm in Chemnitz hoch um mit meinem Schlepppiloten das Vorhaben zu Planen. Dieser hatte gerade die Luftaufsicht, meinte aber das er am nachmittag so gegen 14 Uhr abgelöst würde und mich so schleppen könnte. Wir unterhielten uns noch ein wenig, unter anderem darüber, dass es doch wohl ungewöhnlich sei, das ein Segelflieger sich nach Chemnitz verirrte... Der Platz Chemnitz hat keine fest angesiedelten Segelflieger. 

So gegen 13 Uhr schachtelte ich mit Hilfe der ansässigen UL-Piloten meine LS4 aus. schnell waren alle Sachen wieder im Segler verstaut und es konnte von mir aus los gehen. Um 13:40 Uhr war mein Schlepppilot dann auch von seinem Dienst befreit und tankte sein Ul, eine C42. Gemeinsam schoben wir den Segler auf die Asphaltbahn. Um 14:10 hieß es dann: Delta zwo neun zwo zwo abflugbereit. Der Schlepppilot gab Gas und wir hoben vom Boden ab.



Nach dem Start ging es in einer sanften Linkskurve Richtung Göttingen. Stetig stiegen wir weiter und entfernten uns immer weiter vom Platz. Der Schlepp war an sich recht unspektakulär da die Luft ja kaum in Bewegung war. 

Wir stiegen bis auf eine Höhe von knapp 2850m MSL. Die Aussicht war grandios!!! Trotz der Warmluft und der diesigen Luft konnte man weit in die Ferne gucken :) man konnte sogar den Brocken im Harzgebierge sehn;)




Nach dem Ausklinken sagte mir mein Endanflugrechner 400m auf Göttingen-Heilbad Heiligenstadt und es waren noch knapp 70km im Gleitflug zu fliegen.

Zeitweise war irgendetwas zu spüren was die Luft etwas unruhiger machte... Das aber in Höhen zwischen 2700m MSL und 2000m MSL. Also war es nix thermisches. Es wahr wohl etwas welliges von den umliegenden Hügeln. Teilweise sogar leichtes Steigen von 0,1-0,4m/s. 

Nach den besagten 70km Gleitflug war ich dann endlich am Flugplatz angekommen. Ich funkte auf Platzfrequenz und bat um Landeinformationen. Keine Reaktion. Ich versuchte es erneut da ich auf dem Vorfeld Leute sehen konnte. Wieder keine Reaktion. Ich meldete meine Position und begann mit dem Landeanflug. Die Landung war an sich recht entspannt. Wieder auf Asphalt da auf der Graspiste Modellflieger an ihren Autos standen (im Nachhinein habe ich erfahren das die nur mithören konnten und nicht antworten). 




Direkt nach der Landung wurde ich herzlich empfangen. Auch einen Hallenstellplatz für meine zwei Tage Aufenthalt wurde mir unentgeltlich angeboten :) Danach wurde noch schnell das Flugzeug geputzt und in die Halle geschoben. 

Durch die Modellflieger gelangte ich per Mitfahrgelegenheit zum Bahnhof von Heilbad Heiligenstadt. Von dort fuhr ich mit dem Zug (Ja heute war die DB mal pünktlich ;) nach Göttingen, Wo mich mein Kumpel vom Bahnhof abholte. 

Der geplante Weiterflug ist am Mittwoch geplant ;)



http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1141142786

Also bis dahin ;)
Grüße aus Göttingen ;)

Sonntag, 10. Mai 2015

Wandersegelflug Tag 1 - Endlich geht es los !!!

Endlich geht es los!!! 
Nachdem ein Start am Freitag nicht vielversprechend aussah, nahm ich nach Absprache meines Vorstandes die LS4 im Anhänger mit in den Süden, genauer gesagt nach Walldürn. Gestern, also Samstag der 9.5.15, fuhr ich zum Flugplatz, um die LS4 schon mal aufzubauen und evtl. noch einen Start zu machen ;) Gesagt getan !!! Flugzeug schnell aufgerüstet und zum Start gezogen. Die gerade eingetroffenen Rückseite schenkte mir ein paar wundervolle Bärte und ich konnte die Gegend um den Platz etwas näher in Augenschein nehmen ;) Nach einer Stunde landete ich wieder und bekam von den Einheimischen das Angebot, meinen Flieger doch für die eine Nacht in die Halle zu stellen. 

So jetzt zum Wesentlichen :)



Ich bin heute morgen so früh aufgewacht, wie schon lange nicht mehr... Ich hatte mir den Wecker auf 8:00 Uhr gestellt, konnte um 7:30 Uhr aber schon nicht mehr im Bett liegen... Um 9:30 fuhr mich mein Vater mich zum Flugplatz. Wir holten die LS4 aus der Halle und brachten sie zum Start. 

Um 11:45 Uhr Lokaler Zeit war es dann so weit: Seil straff.....Fertig....Frei!!! 
Die Schleppkupplung klinkte bei ca.300m GND aus und ich fing an zu kreisen. Es war nicht so gut wie am Vortag, da jetzt Warmluft einfloss, aber ich gewann stetig an Höhe. Bei knapp 1300m MSL entschloss ich mich dann, mich langsam in Richtung Würzburg vorzutasten. Bis Taubersbischofsheim ging es relativ schwierig, aber danach wurde es immer besser. Die  Basis stieg auf 1600m MSL an und ab Würzburg konnte ich große Strecken einfach ohne kreisen unter Wolkenstraßen her fliegen. Ab Bamberg fing es dann wieder an breit zu laufen und ich musste mehr und mehr kreisen. Irgendwann zeigte mein Endanflugrechner 300m plus auf Bayreuth, wo ich, sofern es nicht so gut geht, landen wollte. Es ging aber noch gut ;) Und so entschloss ich mich dazu, Bayreuth rechts liegen zu lassen und mir als nächstes Zwickau oder Chemnitz als Ziel zu nehmen. 

Ich war gerade an Zell-Haidberg vorbei, als es nicht mehr gehen wollte. ich sank beständig mit 2-4m/s und verlor so schnell Höhe... Ich versuchte erst mal aus dem starken Sinken raus zu kommen, aber es schien verflucht zu sein. Da ich nicht auf dem Acker landen wollte, rastete ich die Frequenz von Zell-Haidberg und ließ mir Landeinformationen geben. Ich war gerade im langen Endanflug und hatte noch 250m GND als dann der erlösende Bart mit 3-5m/s kam und mich wieder mit nach oben trug. Ich gewann rasch an Höhe und wagte mich wieder etwas weiter Richtung Zwickau/Chemnitz. Ab da ging es wieder richtig gut und es wollte nicht aufhören. Ich stieg und stieg und hatte dann am ende 2480m MSL auf dem Höhenmesser stehen. Ich genoss einfach die Aussicht :) dann zeigte mein Endanflugrechner auch schon ein Plus von 600m auf Chemnitz und so machte ich mich die letzten 40km im Gleitflug auf den Weg dort hin. 

10km von Chemnitz funkte ich den Turm an um mir Landeinformationen geben zu lassen. Ich hatte sogar die freie Wahl zwischen Asphalt- und Graspiste :) Ich ordnete mich in die Platzrunde ein und nahm dann die Asphaltpiste. Direkt wurde ich freundlich empfangen und mit einem Auto zur Halle gezogen. Schön wieder einen Hallenstellplatz :D 

Ich erledigte im Turm noch die Formalitäten und bekam direkt ein Zimmer in einem Gasthaus ca. 1km vom platz entfernt. Dann wusch ich noch schnell die LS4, die aufgrund der Warmluft schwarz vor Mücken war :D 


Fazit des Fluges: Auch bei Warmluft lässt es sich fliegen, wenn auch nicht ganz so schön wie bei Kaltluft. Ich bin heute 318km in 5:06 Stunden geflogen und bin echt zufrieden ;)

http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=1063803768 

Und hier noch ein Bild nach der Landung ;)




So morgen gehts weiter ;) 
Also bis dahin, Grüße aus Chemnitz ;)

Donnerstag, 7. Mai 2015

Letzte Vorbereitungen

Sooooooo.... 

Ich sitze jetzt schon ein paar Tage rum und Warte auf das passende Wette. Meine Vorbereitungen sind nun auch so weit abgeschlossen und alles ist eingepackt. Kann also jederzeit los gehen ;) Muss nur noch das passende Wetter kommen ;)

Und so sieht mein Equipment aus:



Ich habe folgendes eingepackt:

- Pilotenlizens
- Flugbuch
- BZF
- ICAO Segelflugkarten (Hannover, Frankfurt, Nürnberg, Berlin)
- Ersatzbrille und Ersatzbrille
- Pinkelutensilien (genug Tüten)
- Nitto-Tape und Taschenmesser
- ein kleines Sortiment an Medikamenten (gegen Kopfschmerzen, Halsschmerzen, etc.)
- Sonnencreme
- 2 GoPros und Zubehör (GoPro1 & GoPro3)
- Speichermedien (Micro SD zum Flüge auslesen)
- externe Solarpowerbank 
- Ladekabel für Handy etc.
- Handyhalterung da ich auch mit iGlide navigiere
- Erdanker zum befestigen des Flugzeuges falls kein Hallenstellplatz und Anhänger verfügbar ist
- Befestigungsleinen für die Erdanker
- Trinkbeutel mit 3,5L stillem Wasser
- Haubenbezug fürs Flugzeug
- Laptop zur Streckenplanung und Flüge auswerten
- Wechselklamotten (nur das nötigste)
- Zahnbürste und Zahnpaster
- kleines Duschgel
- Verpflegung
- Rucksack und Fliegertasche wo alles rein kommt ;)
- Jugendherbergsausweis damit ich im Notfall was zum schlafen habe


Ich hoffe ich habe an das nötigste gedacht ;) Ich denke aber, dass das so die Ausrüstung ist, mit der man einige Zeit auf Wanderschaft bleiben kann.
Sobald das Wetter jetzt wieder besser wird, sodass man Strecke fliegen kann, geht es los :)


Ich habe mich im Vorfeld schon bei einigen Plätzen informiert wegen Schleppmöglichkeit am nächsten Tag, Hallenstellplatz etc... Bis auf 3 von 17 angefragten Plätzen komme ich überall am nächsten Tag wieder in die Luft. Meist mit F-Schlepp. 
Aber beim Wandersegelflug gibt es ja keine wirklich feste Route. Eben nur grob ;)


Also noch abwarten ;)
Grüße vom Teuto ;)